Erweiterungsbau Wasserwerk
Warum muss das Wasserwerk erweitert werden?
Bisher verfügt das Uffinger Wasserwerk über drei Brunnenanlagen, die Grundwasser in einen sogenannten Saugbehälter pumpen. Der Saugbehälter aus Beton, der aus den 1960er Jahren stammt, fasst insgesamt 45 Kubikmeter Wasser. Eine Sanierung dieses in die Jahre gekommenen Saugbehälters ist dringend notwendig, um den hygienischen Betrieb der Trinkwasserversorgung aufrecht zu erhalten. Da der Saugbehälter im laufenden Betrieb nicht umgebaut werden kann, entschied der Gemeinderat aufgrund der Beratung durch Fachleute einen Erweiterungsbau am Wasserwerk zu errichten. Dort sollen zwei moderne Edelstahlbehälter mit einem Fassungsvermögen von insgesamt 70 Kubikmetern Wasser eingebaut werden. Somit können wir unsere sehr gute Trinkwasserqualität auch in den nächsten Jahrzehnten garantieren, denn ab der Inbetriebnahme der neuen Anlage ist eine redundante
Betriebsweise möglich. Das heißt, eine Reparatur, Reinigung oder Wartung ist wechselweise immer an einem der beiden Edelstahlbehälter möglich.
Gleichzeitig wird die Energieversorgung des Wasserwerks erneuert und mit einer Photovoltaik-Anlage gekoppelt.
„Ein paar Dinge waren uns bei diesem Erweiterungsbau wirklich wichtig“, sagt Bürgermeister Andreas Weiß. „insbesondere die Baukosten so gering wie möglich zu halten, indem zum Beispiel gemeindeeigenes Holz für den Dachstuhl und für die Holzverschalung des Gebäudes verwendet wird.“
Übrigens: Die Gemeinde Uffing a. Staffelsee ist innerhalb von zwei Generationen von 1800 Einwohnern auf über 3000 Einwohner gewachsen. Um die Wasserversorgung in Zukunft zu sichern, wird im Zuge der Baumaßnahme auch der Anschluss der Trinkwasserverbundleitung mit der Gemeinde Seehausen vorbereitet.
Welche Vorteile entstehen daraus?
Vorteile der freistehenden Saugbehälter:
- leichtere Kontrolle der Behälter von innen und außen
- Behälter können einzeln gewartet und gepflegt werden
- die Wasserversorgung läuft reibungslos weiter
- Vorbereitende Maßnahme zum Anschluss der Trinkwasserverbundleitung mit der Gemeinde Seehausen.
Zusätzliches Plus:
- „Holz der kurzen Wege“ für Dachstuhl und Verkleidung
- Zwei Edelstahlbehälter (jeweils 35m³ Fassungsvermögen)
- 70 m³ anstatt der bisherigen 45 m³
Wie ist der aktuelle Projektstand?
Unser Generationenprojekt „Wasserversorgung“ kommt einen großen Schritt weiter. Im Jahr 2023 wurden die öffentlichen Ausschreibungen durchgeführt und die Aufträge an die Firmen, welche vorwiegend in der näheren Umgebung angesiedelt sind, vergeben. Im Frühjahr 2024 sollen hierzu die Ausführungsarbeiten am Wasserwerk Uffing beginnen. Die Fertigstellung des Erweiterungsbaus ist für Mitte 2025 geplant.
Die Gemeinde hat für die Gesamtmaßnahme im Gemeindehaushalt 2024 und 2025 insgesamt 1,3 Mio. Euro vorgesehen.
Wie werden die Kosten verteilt?
Der Gemeinderat hat beschlossen, zur beitrags- und gebührengerechten Umlegung der Kosten ein Satzungsbüro zu beauftragen. Dieses hat das vergangene Jahr 2023 für die Datensammlung genutzt. Die Aufmaßarbeiten, als Grundlage für die Beitragserhebung wurden abgeschlossen. Derzeit sind die Kalkulationen in Arbeit. Sobald konkrete Zahlen vorliegen, wird die Gemeinde Uffing a. Staffelsee weiter informieren. Hierzu wird es eine Informationsveranstaltung sowie ein Informationsschreiben an alle Grundstückeigentümer geben.
Der Gemeinderat hat sich je nach Vorberatung im Haupt- und Finanzausschuss in den Sitzungen am 25.01.2024 und 22.02.2024 mit der Verteilung des Investitionsaufwands auf Beiträge und Gebühren (Beitragsfinanzierungsquote) beschäftigt.
Zur Finanzierung gibt es verschiedene Möglichkeiten – entweder die Umlage im Rahmen einer Gebührenerhöhung oder über eine Beitragserhebung oder eine Kombination hieraus.
In der Januarsitzung wurde beschlossen, den Beitrag auf vier Raten á 25 % zu verteilen, da auch die Gemeinde die Einnahmen verteilt auf die kommenden Jahre zur Finanzierung der anstehenden Investitionsmaßnahmen benötigt.
Weiters hat der Gemeinderat dann im Februar beschlossen, eine Beitragsfinanzierungsquote von 100 % festzulegen, das bedeutet zur Finanzierung der Wasserversorgungseinrichtung erfolgt die Umlegung komplett über die Erhebung von Beiträgen. Die Gebühren dienen zur Deckung der laufenden Kosten (insbesondere Reparaturen, Ausbesserungen, Unterhaltungsmaßnahmen).
Dieser Beschluss erfolgte vor allem vor dem Hintergrund, dass die Gebühren für das Wasser auch in den nächsten Jahren im Rahmen bleiben sollen und dass für den Großteil der Beitragspflichtigen, diese Lösung im Vergleich zur Gesamthaltbarkeit der Maßnahme die wirtschaftlichere darstellt. So amortisiert sich dies in den allermeisten Fällen innerhalb von 20 Jahren. Hingegen müssten gebührenfinanzierte Kosten über 40 Jahre durch die Gebührenschuldner getragen werden.
Was sind Gebühren bzw. Beiträge?
Gebühren: hierzu gehören Verwaltungs- und Benutzungsgebühren. Diese dienen zur Deckung der laufenden Kosten, das heißt Reparaturen, Ausbesserungen oder Unterhaltungsmaßnahmen und entstehen bei tatsächlicher Benutzung der öffentlichen Einrichtungen (tatsächlich in Anspruch genommene öffentliche Leistung).
Beiträge: hingegen dienen zur Finanzierung von Investitionsmaßnahmen und werden für den Vorteil, eine öffentliche Einrichtung oder Anlage in Anspruch nehmen zu können, erhoben (Möglichkeit der Inanspruchnahme durch den Beitragspflichtigen). Es geht um den objektiven Vorteil, es ist nicht von Bedeutung, ob der Beitragsschuldner den Vorteil auch subjektiv empfindet, also die Einrichtung nutzen will.
Die Gemeinde Uffing a. Staffelsee bedankt sich für ihr Verständnis. Diese Maßnahmen erfolgen vor allem für unsere nachfolgenden Generationen, also unsere Kinder und Enkelkinder! Der Gemeinderat ist sich der Verantwortung bewusst, gute Entscheidungen hierzu zu treffen, wie es die Generationen vor uns für uns getan haben.
Christiane Pfanstiel
Michael Sailer
Eva Widmann
Spatenstich am 20.03.2024 für den Erweiterungsbau des Wasserwerks
In einer feierlichen Zeremonie fand am 20.03.2024 der Spatenstich für den Erweiterungsbau des Wasserwerks in der Murnauer Straße statt.
Dieses Projekt ist ein Meilenstein in unserer Trinkwasserversorgung. Wir blicken nun gespannt auf die kommenden Bauphasen und freuen uns auf eine
gute Zusammenarbeit und eine erfolgreiche Inbetriebnahme.
„Foto: hoagart.de“, von links nach rechts
Michael Sailer (Gemeinde Uffing, Technisches Bauamt), Anton Tafertshofer (Gemeinde Uffing, Fachkraft für Wasserversorgungstechnik), Leonhard Mück (Gemeinde Uffing, Wassermeister), Jakob Pantele (Nachbar), Stefan Deschler (Geschäftsführer Firma Deschler, Weilheim), Andreas Weiß (Bürgermeister), Florian Schmidt (Bauingenieur, Ingenieurbüro Kienlein, Buch am Erlbach), Christopher Klein (Statiker, Klöck & Wiesener Ingenieure, Murnau), Stefan Weber (Geschäftsführer, Firma Haseitl), Laurenz Eschenlohr (Gesundheitsamt, Landratsamt Garmisch-Partenkirchen)
„Foto: hoagart.de“, von links nach rechts
Andreas Weiß (Bürgermeister), Anton Tafertshofer (Gemeinde Uffing, Fachkraft für Wasserversorgungstechnik)Leonhard Mück (Gemeinde Uffing, Wassermeister)