Bronze- und Hallsteinzeit
Das Eis des Isargletschers ragte in grauer Vorzeit weit in unser Land, bis in die Höhe von München hinein. Bei Einsetzen der jetzigen Wärmeperiode zog sich das Eis langsam zurück, drangen Flora und Fauna vor. Danach folgte der Mensch. Wie archäologische Funde beweisen, dürfte dies in unserer Gegend etwa ab 2000 v. Chr. erfolgt sein. Siedler aus wärmeren Zonen an Donau und Altmühl drangen nach Süden vor. Hochäcker und über 30 Grabfunde bei Uffing, die Ende des vorigen Jahrhunderts gemacht wurden, beweisen, dass ein friedliebender Stamm von Ackerbauern hier lebte. Das Auffinden von Teilen von drei Wägen und formschönen Gefäßen weisen auf hohe Kultur und Wohlstand hin.
Die Römerzeit in unserem Land
Mit der Ermordung Cäsars 44 v. Chr. beginnt bei uns die Herrschaft des römischen Kaiserreiches. Unter Cäsars Sohn Augustus wurde zur Sicherung des inneren und äußeren Friedens 15 v. Chr. die Nordgrenze des römischen Kaiserreiches bis zur Donau nach Rätien vorgeschoben.
40 000 Rätier wurden in die Sklaverei verkauft und waffenfähige Männer für den Dienst in fremden Ländern rekrutiert. 400 Jahre dauerte die Besatzungszeit, innerhalb derer die erste Christianisierung unseres Gebiets erfolgte.
Erste urkundliche Erwähnung von Uffing 739 n. Chr.
Nach Abzug der Römer blieben neben Kelten auch Legionäre zurück. In das dünn besiedelte Land drangen Bajuwaren, ein heidnisch germanischer Mischstamm aus dem böhmischen Kessel, ein. Orte mit der Endung -ing deuten auf diese Zeit hin. So mag auch ein Uffo mit seiner Sippe vom Kulturgebiet am Staffelsee Besitz ergriffen haben. Uffo unterstand seinem Herzog aus dem Geschlecht der Agilolfinger, deren Rechte in der „Lex Bajuvariorum“ aus dem 5. Jh. gesichert waren. Unter der Herrschaft der Agilolfinger fand die Rechristianisierung des Landes ab Mitte des 6.Jh. statt.
Zu Zeiten der Herzöge Odilo und Tassilo III. wurden bis zum 8. Jh. acht Klöster, vier Kathedralklöster und 30 Sippenklöster des nichtherzoglichen Adels gegründet, darunter Benediktbeuern.
In der „Monumenta Benedicto Burana“, verfasst von dem Benediktbeuerer Mönch Gottschalk in der Mitte des 11. Jh., wird Uffing 739 als Stiftungsgut des Klosters Benediktbeuern erstmalig erwähnt. Dokumente aus der Zeit um 750 sind bei den Awaren- und Hunneneinfällen der damaligen Zeit verlorengegangen. Die Berichte über die Tätigkeit des Hl. Bonifatius in Bayern und auch archäologische Funde aus neuester Zeit lassen dieses Datum als ausreichend gesichert erscheinen.
Karl der Große und Edlegeschlechter
In der Bestandsaufnahme aus dem Jahre 808 durch Karl den Großen über den Besitz des Staffelsee-Klosters, das wie Benediktbeuern, Kochel und Schlehdorf von den Huosi-EdIen Lantfrid, Waldram und Eliland gegründet wurde, wird ein Klostermeierhof und eine Ehehaftenmühle in Uffing erwähnt. Ebenso eine St. Martinskirche. Uffing muss also damals schon ein ansehnlicher Besitz gewesen sein.
Mittelalter
Im Mittelalter teilten sich, wie dies damals üblich war, mehrere Edelgeschlechter den Besitz von Uffing. Als Zeugen und Beteiligte finden wir die Edlen von Taffertshofer, Häringer, Höhenkircher und Uffinger in zahlreichen Urkunden. Wir wissen, dass die Höhenkircher eine eigene Kirche in Uffing besaßen, die St. Gregorkirche, die 1784 mit 19 dazugehörigen Häusern zur Pfarrkirche St. Agatha kam und dann abgerissen wurde. Auf einem Gebetszettel von 1706 sehen wir noch beide Kirchen. St. Agatha, die schon im frühen Mittelalter erwähnt wird, wurde 1480 von den Taffertshofern neu errichtet und 1650 als damals bedeutende Wallfahrtskirche um sieben Meter verlängert. Im späten Rokoko erhielt sie ihr heutiges Aussehen. Am letzten Ausbau war die einheimische Familie der Baumeister und Kistler Zwink maßgeblich beteiligt. Johann Sebastian Troger malte die Kirche aus.
18. Jahrhundert - Zeit des Handels
Uffing, abseits von den großen Rottstraßen, von Wald und Feldern umgeben, war im Mittelalter ganz auf Land- und Forstwirtschaft eingestellt. Die kriegerischen Zeiten des ausgehenden Mittelalters waren auch nicht angetan, dort anderes gedeihen zu lassen. Erst Mitte des 18. Jh. blühte Handel und Wandel auch in Uffing auf. Heimische Kistler, Holzschnitzer und Hinterglasmaler waren tätig, Verleger (Großhändler) vertrieben deren Waren nicht nur im engeren Umkreis durch Kraxenträger, sondern sorgten dafür, dass die Ware auch im Ausland abgesetzt wurde. So entstanden Uffinger Handels- und Wechselhäuser in Madrid, St. Petersburg und Amsterdam, Fabriken Uffinger Familien in Holland, Dänemark, Schweden und Rußland.
Die goldene Zeit
Eine Gedenktafel am Eingang von St. Agatha erinnert noch heute an die drei Uffinger Bürger: Huber, Hölzl und Bärtl, die auch im Ausland ihre Heimat nicht vergaßen und reiche Stiftungen für Arme und Schüler in Uffing machten. Unter den Kistlern dieser Zeit sind die oft im Oberland tätigen Familien Zwink und Streicher zu nennen. Zu den Schnitzern gehören die Familien Plankensteiner, Sägmüller und Obletter. Bei den Hinterglasmalern taten sich die Familien Kirchmaier, Plankensteiner und Schmid hervor, vor allem Nemesius Schmid, der als einer der bedeutendsten Hinterglasmaler seiner Zeit bezeichnet wird.